Stellung und Biegung der Halswirbelsäule

Bettina Bickel - Pferdephysiotherapie

von Bettina Bickel

Das Wichtigste in Kürze

  • Schmerzen in der Halswirbelsäule sind ein sehr häufiges Problem im Alltag eines Reitpferdes und lassen sich durch ein paar Handgriffe schnell identifizieren

  • Die Ursachen liegen meist in Haltung oder Training

  • Durch Pferdephysiotherapie und richtiges Gymnastizieren lässt sich verspannte Muskulatur meist gut behandeln. Wichtig ist jedoch insbesondere das Erkennen der Ursache des Problems.

Pferd in Hyperflexion

Übertriebene Beizäumung ist eine häufige Ursache für verspannte Halsmuskulatur und Probleme in Stellung und Biegung.

In diesem Artikel

Was bedeutet Stellung beim Pferd?

Die Stellung des Pferdes im eigentlichen (FN-konformen) Sinne, bezeichnet die seitliche Flexion (Biegung) des Gelenks zwischen dem Hinterhauptsbein des Pferdes und dem ersten Halswirbel. Nach dieser Definition findet die Stellung also ohne Beteiligung der restlichen Halswirbel und auch der restlichen Wirbelsäule statt.

Der Beweglichkeitsgrad dieses Gelenks ist jedoch äußerst gering. Im Rahmen dieses Artikels lege ich den Begriff „Stellung“ daher auch etwas weiter aus und umfasse damit die seitliche Biegung des Pferdehalses zwischen Hinterhauptsbein bis hin zum siebten Halswirbel. Es geht also um die Beweglichkeit der gesamten Halswirbelsäule.

Wie erkenne ich, ob mein Pferd sich korrekt stellen kann?

Probleme in der korrekten Stellung fallen meist zunächst während des Reitens auf. Das Pferd nimmt beispielsweise den Zügel auf einer Hand nicht mehr gerne an, spannt den Hals an und „hält dagegen“. Oder es wendet den Kopf zwar zur Seite, „verwirft“ sich jedoch im Genick, rotiert also den Kopf derart, dass die Pferdenase deutlich weiter innen steht als der Rest des Kopfes.

Probleme im Pferdehals lassen sich jedoch auch vom Boden aus mit ein paar gezielten Handgriffen gut überprüfen:

Sorge für ausreichend Platz rund um dein Pferd und binde es vor allem nicht an. Um die Biegefähigkeit im Hals nach links zu überprüfen, stelle dich links neben dein Pferd, mit dem Bauch zum Hals. Lege nun die rechte Hand sanft auf den Pferdehals und umfasse den Nasenrücken mit deiner linken Hand. Führe nun (langsam!) den Pferdekopf seitwärts. Beginnt dein Pferd, gegen deine Bewegung zu drücken, rotiert den Kopf oder weicht es gar mit der Hinterhand aus, hast du wahrscheinlich eine schmerzhafte Stelle entdeckt. Wiederhole die Übung nun auf der rechten Seite.

Sehr häufig finden sich auch sogenannte „Triggerpunkte“ im Genick, die ebenfalls eine korrekte Stellung verhindern oder zumindest schmerzhaft machen. Lege einmal deine Hand hinter die Ohren des Pferdes und erhöhe dann (vorsichtig!) den Druck auf Daumen und Zeigefinger. Beginnt das Pferd, dem Druck auszuweichen oder zieht sogar ruckartig den Kopf weg, empfindet es diese Berührung wahrscheinlich als schmerzhaft.

Die häufigsten Ursachen für fehlende Beweglichkeit im Hals

Die Ursachen für verminderte Beweglichkeit im Hals des Pferdes sind – wie so oft - vielfältig. Nachfolgend jedoch einige Probleme, die sich häufig als Ursache ausmachen lassen:

  • Reiten mit zu viel Zügelzug, übertriebener Biegung des Halses oder dauerhafter Beizäumung über einen langen Zeitraum. Die Nackenmuskeln des Pferdes stehen hierbei unter Dauerbelastung und verkrampfen schließlich schmerzhaft.

  • Grasen oder Fressen in unnatürlicher Haltung, also nicht direkt vom Boden. Der Bandapparat und die Muskulatur des Pferdes sind darauf ausgelegt, dass das Pferd ca. 16 Stunden täglich vom Boden aus und mit gestrecktem Hals frisst. Ist der Hals stattdessen ständig aufgerichtet, verkrampft die Muskulatur mit der Zeit.

  • Häufiges Springen: Der Hals ist wie eine Balancierstange für das Pferd. Bei Absprung und Landung setzt es sie intensiv ein, um das Gleichgewicht bewahren zu können. Häufiges Springen führt also zu großen, ruckartigen Belastungen im gesamten Hals.

Wie kann Pferdephysiotherapie helfen?

Eine verkrampfte oder schmerzhafte Halsmuskulatur lässt sich meist durch Anpassungen im Training oder Haltung kombiniert mit gymnastischen Übungen gut beheben. Da das Erkennen der Ursache des Problems aber essentiell für eine erfolgreiche Therapie ist und diese manchmal auch an ganz anderer Stelle liegt, lohnt sich auch die Einschätzung eines Pferdephysiotherapeuten.

Im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung analysieren wir nicht nur das Gewebe und die Gelenke des Pferdes, sondern auch andere Rahmenbedingungen wie Fütterung, Training und Haltung. Du erhältst Informationen und Tipps für Übungen, die du in deinen Alltag mit dem Pferd einfließen lassen kannst, um so das Problem Schritt für Schritt zu verbessern.

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Marie Grimm

Sehr freundlich, sehr zuverlässig, sehr kompetent. Frau Bickel war bei uns und ich hab mich sehr gut aufgehoben und verstanden gefühlt. Sie war beim Ersttermin knapp 2Std. Da und hat sich auch den Sattel angeschaut. Sie geht mit einer unglaublichen Ruhe und Empathie beim Pferd vor, das ist echt bemerkenswert. Mir wurde alles erklärt und gezeigt und ich habe Übungen mitbekommen die ich alleine mit Meinem Pony machen kann. Frau Bickel hat ein umfangreiches Fachwissen und man fühlt sich mit den Problemen Ernst genommen.

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Sehr angenehmes Zusammenarbeiten! Sowol die erste Kontaktaufnahme als auch die Terminvereinbarung waren sehr freundlich und zuverlässig. Die Untersuchung und Beratung verläuft sehr ruhig und geduldig. Sollte wieder Bedarf bestehen komme ich gerne wieder auf Frau Bickel zu.

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Sie nimmt sich wirklich viel Zeit, bleibt geduldig und gibt Tipps, was man selbst machen kann.

Gesine Hübner

Bettina geht mit viel Zeit und Ruhe an die Untersuchung heran und ging auch auf meine Fragen detailliert ein. Im Anschluss an die Untersuchung gab es noch einige wertvolle Tipps für weitere Schritte. Mein Pferd und ich haben uns sehr wohl bei ihr gefühlt und werden auch in Zukunft an sie denken, sollten wieder Probleme auftreten!

Bettina Bickel - Physiotherapie für Pferde
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